fahr-plan.info liegt das Konzept „Kurs 21" zu Grunde. Nicht nur die Bahnhöfe, sondern jede Haltestelle und jeder Schiffsanleger bekommt darin ein eindeutig bestimmtes Kennzeichen, und dazu auch jeder Fahrplan, jede Strecke und jede Fahrt. Das System berücksichtigt bereits stillgelegte Strecken genauso wie neu zu Bauende und ist offen für mögliche Netzerweiterungen.
Jeder Veränderung liegt eine Vorstellung davon, was sein könnte, zugrunde. Visionen beeinflussen die politische Willensbildung. Was möglich ist und was nicht, hängt sehr oft eher davon ab, ob man es will, als davon, ob es technisch geht.
Fernverkehrs-Entwürfe von Nils Kahl
Im Rahmen des Projekts „Kurs 21" sind Entwürfe für ein modernes Personenverkehrsnetz entstanden. Im Lauf vieler Jahre wuchs so ein „Netz" aus Verbindungen. Die Zielsetzung war und ist, eine attraktive Alternative zur Fahrt mit einem Individualverkehrsmittel oder einem Flug zu schaffen. Dazu gehören nach meinem Verständnis (auch) die folgenden Bausteine:
- Direktverbindungen, wo immer es möglich ist, statt Zwang zum Umsteigen:
Abkehr vom „Hub-and-Spoke-Prinzip", - häufige und regelmäßige (Umsteige-)Verbindungen auf definierten, sich überlagernden Linien:
Entkoppelung vom Zwang, mit jeder Linie Knoten im ITF zu bedienen, - flexible Gestaltung der Zuglängen und Kapazitäten (Es ist besser, regelmäßig zu fahren als Kundschaft an den Bus abzugeben):
Abkehr vom Ganzzug-Prinzip, - Wiederaufbau brachliegender Gleise, wenn dies Fahrzeitverkürzungen oder Anbindung nicht mehr erschlossener Orte ermöglicht:
Verbunden mit der Abkehr vom „Hub-and-Spoke-Prinzip" werden Knoten, die ohnehin stark belastet sind, entlastet, - Neubau von Strecken, aber so, daß betrieblich und verkehrlich ein großer Nutzen entsteht (Es ist besser, die Fahrzeit von München nach Salzburg zu halbieren, als in Stuttgart neue Zwangspunkte zu schaffen):
Abkehr vom Singulärprinzip, - Europäisch denken: Viele Linien führen weiter in das benachbarte Ausland; „Kurs 21" gilt nicht nur für Deutschland.
- Geld spielt eine andere Rolle: Wenn man das Geld, das in Deutschland bisher zum Bau, Ausbau, zum Betrieb und zur Reparatur von Straßen und Flughäfen ausgegeben wurde, in den Ausbau und Betrieb eines Schienenverkehrsnetzes steckt, wird die Eisenbahn, anders als die Straße, zu einem rentablen Verkehrsträger.
So können die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen, denen sich Deutschland, Europa und die ganze Welt infolge der hemmungslosen Nutzung fossiler Brennstoffe stellen müssen, nach meiner festen Überzeugung rasch und wirkungsvoll beantwortet werden. Dies ist eigentlich auch Konsens, zumindestens auf Arbeitsebene, in Forschung, Lehre und in den Sonntagsreden unserer gewählten Vertreterinnen und Vertreter.
Die Fahrplanentwürfe sind in „Kurs 21“ eingebunden und dem Konzept entsprechend numeriert, und dort, wo es noch Verkehr auf den Linien gibt, ist der aktuelle Fahrplan, sofern verfügbar, im Downloadbereich von fahr-plan.info hinterlegt. Sie können die Übersicht der Linien im Fernverkehr hier direkt herunterladen, alle anderen Übersichten im fahr-plan.info-Shop.
Übersichten der von mir im Rahmen dieses Konzepts erarbeiteten Beispielfahrpläne, die ich frei zum Download anbiete, finden Sie für den Fernverkehr und den Nahverkehr in und um Berlin oder Frankfurt am Main. Von den Listen aus können Sie auf die Entwürfe zugreifen.
Das, was infrastrukturell zu tun wäre, um diese Ziele zu erreichen, ist im Werkstattbereich nachzulesen.